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Bei Selbstzahlung kostspielig: Zahnspangen im Kostencheck

Was kostet eine Zahnspange für Kinder oder für Erwachsene?

Zahnspange: Kosten und Behandlungsarten

Unser Ratgeber zu Zahnspangen beantwortet Ihre Fragen zu den verschiedenen Modellen und ihren Kosten, Zusatzleistungen sowie die Möglichkeit der Kostenübernahme durch die Krankenversicherung. Bewahren Sie den Überblick und behalten Sie mit wenigen Tipps und Tricks die finanzielle Kontrolle rund um die Behandlung mit einer Zahnspange.

Ästhetischer Wunsch oder medizinische Notwendigkeit

Sie versprechen das perfekte Lächeln dank gerader Zähne: Anbieter neuer Methoden für die Zahnkorrektur strömen derzeit auf den Markt und sprechen gezielt junge Erwachsene als Zielgruppe an. Doch auch die medizinisch begründete Behandlung beim Kieferorthopäden, die zumeist im Kindes- oder Jugendalter eingeleitet wird, wirft viele finanzielle Fragen auf. Häufig ist die Zahnspange ein wichtiger Schritt für ein Leben mit schönen Zähnen, die möglichst lange gesund bleiben.

In unserem Zahnspangen-Ratgeber erfahren Sie, was verschiedene Arten von Zahnspangen kosten und worin sie sich voneinander unterscheiden. Wir beantworten außerdem, wie die Erstattung des vorläufigen Eigenanteils bei den Kosten für eine medizinisch notwendige Zahnspange fürs Kind abläuft, worauf sie finanziell bei Zusatzleistungen achten sollten und wie sie zu hohe Kosten vermeiden. Wer sich als Erwachsener für eine Zahnspange entscheidet, ist quasi automatisch Selbstzahler und steht somit vor einer Investition, die deutlich teurer ist, als die meisten alltäglicher Anschaffungen. Auch hier sollte daher besonders vorausschauend geplant werden.

Schnell informiert: Kostenübernahme bei Zahnspangen

Die fünf Kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG) weisen aus, inwiefern eine medizinische Notwendigkeit einer Zahnkorrektur besteht. In KIG 1 liegt eine leichte Zahnfehlstellung vor, die den Biss nicht negativ beeinflusst. In KIG 5 liegt eine schwere Zahn- oder Kieferfehlstellung vor, die eine Behandlung unumgänglich macht.

Liegt bei einem Kind KIG 3 bis 5 vor, zahlt die gesetzliche Krankenversicherung 80 % der Kosten für die Zahnspange direkt.

Den restlichen Anteil von 20 % erstattet die GKV den Eltern erst nach erfolgreichem Behandlungsabschluss.

Eine Behandlung bei Erwachsenen, wird unabhängig von der Bewertung nach KIG nur in äußersten Ausnahmefällen von der GKV übernommen. Es müssen also 100 % der Kosten selbst getragen werden.

Bei jeder Behandlung gibt es eine Regelversorgung und es kommen individuelle Zusatzleistungen in Frage. Die Kosten für Zusatzleistungen werden von der GKV grundsätzlich nicht getragen. Nur private Krankenkassen bzw. private Zahnzusatzversicherungen decken Zusatzleistungen (teilweise) ab. Dabei kommt es auf individuelle Konditionen an, das heißt insbesondere auf den Umfang des abgedeckten Versicherungsrisikos.

Ein Prinzip, viele Modelle

Das Grundprinzip aller Zahnspangen ist dasselbe. Sie wirken wie ein Gerüst, das 24 Stunden am Tag – bzw. bei losen Varianten, während der Tragezeit – Kraft auf die Zähne ausübt. Die Zähne, die sich im sogenannten Zahnhalteapparat befinden, der aus Kieferknochen, Bindegewebe und Zahnfleisch besteht, können gezielt in eine langsame Bewegung gesetzt werden, indem das beteiligte Gewebe auf die ausgeübten Kräfte reagiert.

Heute ist eine Vielzahl unterschiedlicher Zahnspangen auf dem Markt, deren Einsatz sich vor allem nach medizinischen Kriterien richtet. Bei der Auswahl können aber auch individuelle Bedürfnisse, die persönlich empfundenen Vor- und Nachteile und nicht zuletzt der mehr oder weniger hohe Preis berücksichtigt werden. Bereits vor der medizinischen Beratung kann es hilfreich sein zu klären, mit welchen Kosten gerechnet werden muss und wann diese fällig werden.

Was übernimmt die Krankenkasse? Wie beeinflussen Zusatzleistungen die Kosten? Mit welchen Kosten muss ich als Erwachsener rechnen, wenn ich mich für eine Zahnspange entscheide? Wie lässt sich Geld einsparen? Diese Fragen beantworten wir für Sie!

Zahnspangen oder Aligner: Modelle und Kosten

Die klassische Zahnspange mit außenliegenden Brackets ist heute nur eines von vielen Spangenmodellen. Entsprechend groß ist die Preisspanne. Sie liegt zwischen 1.000 € und 15.000 €. Dabei sind Spangen für Erwachsene nicht grundsätzlich teurer als Spangen für Kinder. Ausschlaggebend ist, ob man sich mit den zweckmäßigen Basismodellen zufrieden gibt, oder Zusatzleistungen wählt, die die Zahnspange weniger auffällig oder angenehmer zu tragen machen. Außerdem spielt die Behandlungsdauer eine große Rolle, genauso wie die Art und der Schweregrad der Fehlstellung. Doch welche Modelle gibt es überhaupt? Wie lange ist die Behandlungsdauer und was kosten die verschiedenen Modelle?

Sichtbare, feste Zahnspange mit Brackets

Klassisch mit dem Wort "Zahnspange" assoziiert ist das Modell mit frontal angebrachten Brackets. Da diese auf die Zähne geklebt werden, ist die Zahnspange festsitzend. Die Brackets sind aus Metall oder Keramik und halten den Draht. Die günstigste Variante bei diesem Modell arbeitet mit einer Kombination aus Edelstahl-Brackets und Draht. Sie ist weder ansprechend bunt, noch besonders unauffällig. Die Preisspanne liegt bei 2.500 bis 8.000 €.

Unsichtbare, feste Zahnspange mit Brackets

Diese Art Zahnspange arbeitet ebenfalls mit Brackets. Sie werden allerdings auf der Rückseite der Zähne angebracht, auch Lingualtechnik genannt, wodurch Brackets und Draht von vorne nicht sichtbar sind. Diese Variante ist bei Erwachsenen besonders beliebt, weil sie weder in privaten noch in beruflichen Situationen besonders ins Auge fällt. Da das Anbringen der Brackets an der Innenseite der Zähne und das Anpassen im Laufe der Behandlung aufwändiger ist, ist die Variante im Vergleich zur sichtbaren Zahnspange mit Brackets teurer. Die Preise reichen von 3.000 bis 10.000 €.

Lose Zahnspange

Lose Zahnspangen bestehen meist aus Kunststoffteilen die mit einer Drahtfassung verbunden sind bzw. dieser im Mundraum halt geben. Sie werden vor allem bei Kindern eingesetzt, deren Kiefer sich noch im Wachstum befinden und üben dabei sanften Druck aus, der dafür sorgen soll, dass die Zähne ausreichend Platz einnehmen, um gerade im Zahnhalteapparat zu wachsen. Unter der Bezeichnung "lose Zahnspange" finden sich mehrere Varianten, wie die aktive Platte, der Bionator oder der Aktivator. Zwar erleichtert die lose Zahnspange in jedem Fall die Mundhygiene und erlaubt Tragepausen, zugleich fordert sie aber auch eine Menge Disziplin. Der Preis für lose Zahnspangen beläuft sich auf 500 bis 1.500 €.

Durchsichtige Aligner

Natürlich sind weder innenliegende Zahnspangen noch die sogenannten Aligner unsichtbar. Aber da die Aligner aus einem durchsichtigen Kunststoff gefertigt werden, sind diese transparenten Zahnspangen kaum zu bemerken. Die Schienen schließen die Zähne eng ein und üben so während der gesamten Tragezeit Kraft auf sie aus. Haben sich die Zähne an den Aligner angepasst, muss eine neue Schiene getragen werden, um weitere Begradigungen zu erzielen. In der Regel verbraucht eine Behandlung daher mehr als 30 Schienen. Zum Essen oder Reinigen kann die Schiene abgenommen werden. Auch beim Aligner müssen übrigens in der Regel beide Kiefer behandelt werden, da sich durch die Behandlung der Biss ändert und das Verhältnis von Ober- und Unterkiefer in der Balance gehalten werden muss. Im Bereich der Aligner haben sich zuletzt zahlreiche Online-Anbieter bemerkbar gemacht, die in Zusammenarbeit mit Zahnarztpraxen und Kieferorthopäden die Korrektur der Zahnstellung anbieten und dabei mit vergleichsweise geringen Preisen werben. Der Preis für eine Aligner-Behandlung beträgt etwa 1.800 bis 6.500 €.

Nach der Behandlung: Retainer

Sogenannte Retainer werden nach Abschluss der Behandlung eingesetzt, um deren Erfolg zu sichern. Sie können entweder der losen Zahnspange ähneln und werden dann zumeist nachts getragen oder sie werden fest verklebt und halten ein Leben lang. Für einen Retainer sind mit Kosten von mindestens 300 € zu rechnen.

Modell Behandlungsdauer Kosten
Sichtbare, feste Zahnspange ca. 36+ Monate 2.500 bis 8.000 €
Unsichtbare, feste Zahnspange ca. 36+ Monate 3.000 bis 10.000 €
Lose Zahnspange ca. 12+ Monate 500 bis 1.500 €
Aligner ca. 9+ Monate 1.800 bis 6.500 €
Retainer offen 300 €

Gut zu wissen: Steuerlich Absetzbar

Selbstzutragende Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung können von der Steuer abgesetzt werden, wenn sie die individuellen, einkommensabhängigen „zumutbaren Belastungen” überschreiten. Sie gelten dann als sog. „außergewöhnliche Belastung” nach § 33a EStG . Konsultieren Sie ggf. eine Steuerberatung, um die tatsächliche Steuerersparnis zu ermitteln, die in Ihrem persönlichen Fall erwartet werden kann. Zum Nachweis müssen Sie Ihre Rechnungsdokumente einreichen.

Zahnspangen bei Kindern und Erwachsenen: Wer zahlt?

Die Kosten für eine Zahnspange werden grundsätzlich nur bei einer Behandlung vor dem 18. Lebensjahr und dem vorliegen der medizinischen Notwendigkeit (KIG 3 bis 5) übernommen. In allen anderen Fällen zahlen Sie selbst. Ist eine Kostenübernahme möglich, erfolgt diese zunächst mit einem Anteil von 80 % an den Behandlungskosten und orientiert sich dabei an der Regelversorgung, d.h. ohne Zusatzleistungen. Die verbleibenden 20 % sind von den Eltern zu übernehmen, werden aber nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung erstattet. Übrigens: Bei jedem weiteren Kind übernimmt die Krankenkasse direkt 90 % der Behandlungskosten.

Um sich den Eigenanteil von 20 bzw. 10 % erstatten zu lassen, müssen die Rechnungen die vom Kieferorthopäden ausgestellt wurden, bei der Krankenkasse eingereicht werden. Zusätzlich eingereicht werden muss eine Abschlussbestätigung der Behandlung.

In jedem Fall gilt: Ordnung halten. Bewahren Sie alle Belege an einem Ort gut auf. So sind sie bestens vorbereitet auf die anstehende Rückerstattung Ihres Eigenanteils bei den Kosten einer Zahnspange für Ihr Kind. Bei der Prüfung einer steuerlichen Berücksichtigung in Ihrer Steuererklärung sind sie ebenfalls auf der sicheren Seite.

Wer pflegt, spart Geld

Korrigierte Zahnfehlstellungen können sich positiv auf die Selbstwahrnehmung auswirken und so zu besonders guter Pflege der Zähne motivieren. Gerade Kindern sollte ein Bewusstsein für ihre Zahngesundheit mit auf den Weg gegeben werden. Motivierte Zahnpflege trägt zu einer bestmöglichen Mundhygiene und Zahngesundheit bei. Das bedeutet Lebensqualität und hinsichtlich teurer Behandlungen im fortgeschrittenen Alter kann zudem bares Geld gespart werden.

Tipps & Wissenswertes

In der finanziellen Planung sind gerade Zahnspangen ohne Aussicht auf Kostenübernahme (fürs Kind mit rein ästhetischer Wirkung bzw. für Erwachsene) ein ernstzunehmendes Thema. Die Kosten der Regelbehandlung summieren sich meist auf mehrere Tausend Euro. Zu einem hohen Anfangsbetrag, bei dem bspw. die Materialkosten eine große Rolle spielen, müssen nach und nach weitere Behandlungskosten bezahlt werden, bspw. wenn Anpassungen an der Spange vorgenommen werden müssen. Es kann daher so wirken, als sei der insgesamt hohe Preis der Behandlung einfacher zu bewältigen, als tatsächlich der Fall ist. Lassen Sie sich daher ausführlich beraten, welches Modell in Frage kommt, welche Zusatzleistungen angeboten werden und kalkulieren Sie realistisch, d.h. setzen Sie nicht zu niedrig an. Die Kosten für Zusatzleistungen belaufen sich pro Patient (ob nun Kind oder Erwachsener) schnell auf 500 bis 2.000 €. Machen Sie sich dies frühzeitig bewusst, damit Sie sich nicht ungewollt über finanzielle Schmerzgrenzen hinausgehen. Auch die Kosten für einen Retainer sollten Sie berücksichtigen.

Den medizinischen Nutzen einer Zahnspange erfüllen immer schon die Basismodelle. Extras, wie unauffälligere Brackets, die kleiner, durchsichtig oder zahnfarben sind, oder Leistungen für mehr Tragekomfort, können theoretisch jedoch dazu beitragen, dass die Behandlung positiver erlebt wird. Das kann Zeit und Nerven sparen, insbesondere, wenn Sie einem Kind neben der richtigen Zahnpflege auch die Pflege der Spange beibringen müssen.

Mit einer privaten Zahnzusatzversicherung ist es übrigens häufig möglich den Großteil der Behandlungskosten erstattet zu bekommen. Informieren Sie sich daher, ob ein solches Angebot für Sie in Frage kommt.

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Zahnspangen Checkliste

  • Ist die Zahnspange für Sie oder für ein Kind? Liegt bei dem Kind ein KIG von III bis V vor? Nur dann kann eine Kostenübernahme erfolgen.
  • Wie schätzen Sie Ihr Trageverhalten bzw. das Ihres Kindes ein? Ist eine feste oder lose Zahnspange vorzuziehen?
  • Welche Zusatzleistungen sind für Sie oder Ihr Kind wichtig, um eine gute, konsequente Behandlung zu ermöglichen?
  • Welche Zusatzleistungen sind Ihnen einen höheren Eigenanteil bzw. höhere Gesamtkosten wert? Ist ihr Mehrwert realistisch, weil sie bspw. Zeit und Nerven sparen?
  • Ist ausreichend Geld verfügbar um den Eigenanteil bzw. die volle Behandlung zu finanzieren?
  • Besteht Bedarf mit einem Kredit einem möglichen finanziellen Engpass in Folge der Behandlungskosten vorzubeugen?

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